Frauen- und Genderkonferenz
Im Einsatz für die Gleichstellung
Die Frauen- und Genderkonferenz (bis Herbst 2022 Frauenkonferenz genannt) ist eine Plattform für Weiterbildung, Austausch und Vernetzung zwischen der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, ihren Mitgliedkirchen und nahestehenden Verbänden und Organisationen für Frauen- und Genderfragen.
Mittels thematischer Tagungen, Konsultationen und Publikationen tritt sie als evangelische Stimme in der Öffentlichkeit auf und setzt sich nachhaltig und mit ökumenischer Offenheit für Geschlechterdemokratie im kirchlichen Kontext ein.
Nächste Tagung
Montag, 27. Mai 2024, 9.30 bis 17 Uhr, EMK, Nägeligasse 4, Bern
«Die EKD-Missbrauchsstudie: Was bedeuten die Ergebnisse für die Schweiz?»
Ende Januar wurde die ForuM-Studie zum Thema Missbrauch in der Evangelischen Kirche Deutschland EKD publiziert. Die Ergebnisse dieser Studie weisen die systemische Dimension von sexuellem und geistlichem Missbrauch in der EKD nach. Dies stellt auch
die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS und ihre Mitgliedkirchen vor Fragen: Inwiefern ist die Studie in den schweizerischen Kontext übertragbar? Welche kirchlichen und theologischen Herausforderungen resultieren aus den Erkenntnissen? Welche offenen Fragen könnte allenfalls eine eigene Studie klären? Welche «lessons learnt» können wir aus der deutschen Studie für unsere eigenen Schutzkonzepte ziehen und unsere Kirchen so zu einem «Safe space» machen?
Diese Themen wollen wir mit den Delegierten der Frauen- und Genderkonferenz FGK zusammen mit Fachverantwortlichen der Mitgliedkirchen, kirchenpolitischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern und allen Interessierten aus den Mitgliedkirchen und Werken der EKS analysieren und weiterdenken. Interne und externe Fachpersonen werden uns dabei zur Seite stehen. Die FGK lädt gemeinsam mit der EKS zu dieser Tagung ein.
Mit Referaten von
- Sabine Scheuter, Beauftragte für das Schutzkonzept Grenzverletzungen der Reformierten Kirche Zürich
- Anna Rosenwasser, Feministin, Autorin und Nationalrätin
- Marie-Claude Ischer, ehemalige Präsidentin der evangelisch-reformierten Waadtländer Kirche und Präsidentin der nichtständigen Untersuchungskommission zur Causa Locher
Workshops zu den Themenfeldern
- Theologische Spezifika
- Macht
- Kirche als Familie?
- Krisenkommunikation
- Diversity
- Meldestelle
- Studie
Programm
9.30 Uhr
Eintreffen und Kaffee, Brötli
10.00 Uhr
Begrüssung und Einführung ins Thema
10.10 Uhr
Die EKD-Missbrauchsstudie als Herausforderung für die Kirchen der EKS
Referat von Sabine Scheuter
Sexualisierte Gewalt und Missbrauch als Herausforderung für die Gesellschaft
Input von Anna Rosenwasser
Die Mechanismen der Allmacht in der Kirche: Eine wirkmächtige Illusion
Input von Marie-Claude Ischer
Input zum Stand der Dinge
12.15 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Workshops
15.15 Uhr
Schlussrunde mit Selbsthilfegruppe und dem Rat EKS
16.15 Uhr
Geschäftlicher Teil (nur Delegierte)
17.00 Uhr
Ende des geschäftlichen Teils
Künftige Tagungen
- Dienstag, 29. Oktober 2024, Herbsttagung
Medienmitteilung zur Tagung «Wir schaffen das» – Gleichstellung gemeinsam weiter leben
Geschlechtergerechtigkeit kann nur gemeinsam erreicht werden
Tagung der Frauen- und Genderkonferenz betont Relevanz kirchlicher Männerarbeit «Wir schaffen das» – Gleichstellung gemeinsam weiter leben: Unter diesem Motto tagte am 24. Oktober die Frauen- und Genderkonferenz der EKS in Bern. Die 38 Teilnehmenden debattierten zusammen mit Mitgliedern der Fachgruppe «Männerarbeit im kirchlichen Kontext» über Männlichkeit, Mannsein und den gemeinsamen Einsatz für mehr Geschlechtergerechtigkeit.
WeiterlesenPorträt
Die Frauen- und Genderkonferenz wurde im Juni 1999 unter dem Namen Frauenkonferenz von der Synode gegründet. Die Delegierten sind Exekutivmitglieder und Fachfrauen aus den Mitgliedkirchen der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS sowie aus evangelischen und ökumenischen Frauenorganisationen und Werken. 2022 wurde der Name der Konferenz erweitert, um der thematischen Ausrichtung der Konferenz besser zu entsprechen.
Fünf bis neun Frauen bilden einen Leitungsausschuss. Dieser besteht zur Zeit aus Sabine Scheuter (Präsidentin), Miriam Neubert, Renate Grunder, Kerstin Bonk und Gabriela Allemann. Die Frauen- und Genderkonferenz ist mit zwei Sitzen mit Antrags- und Rederecht in der Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz vertreten.
Ziele
- Bezahlte und unbezahlte Arbeit von Frauen in Kirchen, Werken und ökumenischen Frauenorganisationen sichtbar machen
- Bewusstsein in den Kirchen für Frauen- und Genderthemen sowie für soziale Ungleichheiten stärken
- Feministische Erkenntnisse aus der Theologie und anderen Geistes-, Human- und Sozialwissenschaften in die kirchliche Diskussion einbringen und die Arbeit der Mitgliedkirchen mit inhaltlichen Impulsen unterstützen
- Frauen- und Genderfragen in die Gremien der EKS einbringen und deren Umsetzung fachlich unterstützen
- Evangelische Stimme in der Öffentlichkeit sein und sich nachhaltig und mit ökumenischer Offenheit für Geschlechterdemokratie im kirchlichen Umfeld einsetzen
Tätigkeiten
Die Frauen- und Genderkonferenz leistet einen evangelischen Beitrag zum missionarischen und prophetischen Auftrag der Kirche in der Gesellschaft – aus Frauensicht.
Zweimal jährlich tagen die Delegierten der Frauen- und Genderkonferenz zu aktuellen kirchen- und gesellschaftspolitischen Themen. Die Vorträge und Workshops sind öffentlich. Die Tagungen werden pointiert aus Frauensicht vorbereitet und reflektiert. Die Delegierten tragen die Ergebnisse der Konferenzen in ihre Kirchen und Organisationen.
Die Konferenz vernetzt Frauen aus Kirchen, Werken und ökumenischen Frauenorganisationen. Sie unterhält Kontakte im Rahmen der weltweiten Kirche und arbeitet mit ausserkirchlichen Frauenstellen und Organisationen zusammen.
Die Delegierten pflegen ein Kompetenz- und Wissensnetzwerk für feministische Theologie, Geschlechterdemokratie und Gleichstellungspolitik. Sie erarbeiten Stellungnahmen, lancieren Projekte und unterstützen die EKS im Blick auf Genderfragen.