Schweizer Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen

Im Dienst von Einheit und Versöhnung

Viele Menschen in der Schweiz haben sich seit den Anfängen der ökumenischen Bewegung von der Liebe Christi leiten lassen und stellten ihr Leben in den Dienst für die Einheit und Versöhnung der Kirche und der Welt. Die Ausstellung «Swiss Disciples» porträtiert 13 dieser Frauen und Männer. Die Glaubenszeuginnen und -zeugen stehen sinnbildlich für das ökumenische Engagement der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS in Vergangenheit und Gegenwart, deren gelebtes Zeugnis ebenfalls dargestellt wird.

Das gelebte Zeugnis der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS heute

Die Schweiz ist durch eine offene, pluralistische und säkulare Gesellschaft geprägt. Zurzeit gehören ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung einer Kirche an. Neben dem seelsorglichen Angebot, ob in traditioneller oder moderner Ausdrucksform, bezeugt die EKS ihr Engagement für Einheit und Versöhnung auf vielerlei Weisen. Die reformierte Tradition legt jeder und jedem einzelnen Gläubigen als auch der Ortsgemeinde ans Herz, Verantwortung zu übernehmen. Wegen der tiefen Verwurzelung des Christentums in der Schweizer Kultur und Politik erreichen die Kirchen auch die breite Öffentlichkeit.

Einige wenige Beispiele:

  • Einer von sieben Menschen in der Schweiz lebt an oder unter der Armutsgrenze. Auf allen Ebenen bieten die Kirchen Sozialdienste, Hilfeleistungen und Rechtsberatung an.
  • Die EKS setzt sich für den Schutz der Schwächsten und Verletzlichsten in der Gesellschaft ein. Sie verteidigt den Vorrang des Gemeinwohls und fordert gerechte wirtschaftliche Regeln, die vor privaten Einzelinteressen stehen.
  • Mehrmals pro Jahr ist die Schweizer Bevölkerung eingeladen, an Volksabstimmungen zu unterschiedlichen Themen teilzunehmen. Die EKS bietet dazu regelmässig Hintergrundinformationen und ethische Orientierungshilfen an, die die Wählerinnen und Wähler unterstützen können. Ausserdem wendet sich die EKS direkt an das Schweizer Parlament und die Regierung. So hat die EKS z.B. vor kurzem eine Initiative unterstützt, die von multinationalen Konzernen mehr unternehmerische Verantwortung bei der Einhaltung der Menschenrechte einforderte.
  • Die EKS engagiert sich im Kampf gegen Diskriminierung von Minderheiten, von Migrantinnen und Migranten und Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung. Die EKS setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter ein und will eine inklusive Kirche sein.
  • Die EKS versorgt die Gemeinden und Interessierte mit liturgischem Material zur «Schöpfungszeit». Sie unterstützt Kirchgemeinden und ihre Mitgliedkirchen dabei, ökologischer zu werden und verantwortungsvoller mit den Ressourcen umzugehen.
  • Die EKS hat Einsitz in der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, in der Menschenrechtskommission und in der nationalen Ethikkommission im Bereich der Humanmedizin.
  • Die EKS koordiniert den schweizweiten Seelsorgedienst in den Bundesasylzentren. Sie engagiert sich für eine einladende Willkommenskultur als Basis der Migrationspolitik und unterstützt die Integration von Migrationskirchen.
  • Die EKS stellt für ihr 1945 gegründetes Hilfswerk HEKS, das in der Schweiz als auch in 30 Ländern weltweit tätig ist, beträchtliche Ressourcen zur Verfügung. HEKS sowie die Missionsorganisationen DM und Mission 21 betreuen und entwickeln kirchliche Partnerschaften auf vier Kontinenten.
  • Auf Gemeinde- und kantonaler Ebene arbeiten die EKS und die römisch-katholische Kirche häufig zusammen, so zum Beispiel bei der Spital- oder Gefängnisseelsorge. Ausserdem engagieren sich beide Konfessionen stark in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK), um in gesellschaftlichen Fragen mit einer Stimme zu sprechen.
  • Die EKS ist aktives Mitglied der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE – Leuenberger Konkordie). In den letzten 25 Jahren hatte sie die Ratspräsidentschaft dreimal inne.
  • 2006 wurde auf Initiative der EKS der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) gegründet mit dem Ziel, das gegenseitige Vertrauen, die Zusammenarbeit und die persönlichen Beziehungen der Leitungspersonen der abrahamitischen Religionsgemeinschaften in der Schweiz zu fördern. Der SCR ist auch ein verlässlicher Ansprechpartner für die Schweizer Regierung.