Endlich: Nach zwei pandemiebedingten Verschiebungen kann die Synode der EKS wieder bei einer gastgebenden Kirche stattfinden. Ab heute treffen sich Delegierten aus 25 Mitgliedkirchen und Gäste auf Einladung der Evangelisch-reformierten Kirche des Wallis EREV in Sion.

Heiterer Dialog mit dem ersten nebenamtlichen SEK-Sekretär Adolf Keller
Im Grossratssaal begrüsste Präsidentin Rita Famos die Synode mit einer humoristischen Zeitreise: So hiess sie den ersten nebenamtlichen Sekretär des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK, Adolf Keller ([1872–1963] verkörpert durch Schauspieler Daniel Ludwig), willkommen. Dieser staunte nicht schlecht über die Entwicklung des SEK, der 1920 in Olten im Bahnhofsbuffet gegründet worden war (ab 2020 EKS). Keller, der von seinen Freunden, u.a. Karl Barth, «Weltadolf» genannt wurde, weil er auf der ganzen Welt unterwegs war. Sein Ziel war es, die Kirchen miteinander zu verbinden. Darüber plauderte mit der ersten weiblichen Präsidentin «seiner» Organisation munter drauf los. Rita Famos lobte die Weitsicht der Gründer: «Das merken wir daran, dass Eure zentralen Anliegen bis heute den Kern unserer Arbeit immer noch ganz gut beschreiben: Gemeinschaft, Verbindung mit den Partnerkirchen im Ausland und den Dialog mit der Politik pflegen sowie gemeinsame Anliegen vertreten». Zum Abschied gab sie gegenüber Adolf Keller ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die heutige EKS ihren Erbinnen und Erben dereinst genauso visionär und zeitgemäss erscheinen wird.

Aufgrund der Pandemie musste 2020 ein grösseres Jubiläum zu «100 Jahren SEK» abgesagt werden. Mit der schauspielerischen Einlage und einem wurde den Meilensteinen des Kirchenbundes gedacht. Ebenfalls 100 Jahre feiert die Evangelisch-methodistische Kirche EMK mit der EKS, denn 1922 trat die EMK dem Kirchenbund bei. In einem Grusswort erinnerte Bischof Patrick Streiff an die guten Beziehungen und stellte die jetzige Arbeit der EMK in den Herausforderungen der Gegenwart dar. «Wir möchten bessere Möglichkeiten fördern, Neues zu gestalten, aber auch massvoll Ressourcen abzubauen.»

Auf die Sitzung am Nachmittag folgte der Einsetzungsgottesdienst für die sechs neuen Synodalen Christina Aus der Au, Remo Cottiati, Erhard Jordi, Ursula Müller-Wild, Martina Tapernoux-Tanner und Christoph Zingg im Temple protestant de Sion.

Ausblick: Montag und Dienstag
Morgen wählt die Synode ab 8.30 Uhr die Präsidentin der EKS (Amtsdauer 2023–2026), sechs Mitglieder des Rates EKS (Amtsdauer 2023–2026) und zwei Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (für den Rest der Amtsdauer 2019–2022). Zeitnahe Informationen finden Sie währenddessen auf EKS Twitter. Fotos des neuen Rates finden Sie nach den Wahlen auf dem Flickr Account der EKS. Am Mittag ist eine kurze Medienmitteilung vorgesehen.
Des Weiteren behandelt die Synode den Bericht des Synodebüros und des Rates EKS sowie den Aktionsplan der weiteren Arbeiten zu den Empfehlungen der Untersuchungskommission.

Am Nachmittag wird die Synode über die Überweisung einer Motion betreffend der Suspendierung der Russisch-Orthodoxen Kirche aus dem ÖRK und über ein Postulat zur Seelsorge im Gesundheitswesen beschliessen. Ausserdem steht die Ecoplan-Studie zur Zukunft der Kirchenfinanzen auf der Traktandenliste.

Am Dienstag widmet sich die Synode der EKS u.a. den Themen Seelsorge für Asylsuchende in den Bundesasylzentren und Armeeseelsorge. Anlässlich dieses Traktandums wird Hauptmann Samuel Schmid, Chef der Armeeseelsorge, in Sion zu Gast sein.

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