Grenzen geben Ordnungen vor und definieren Zugehörigkeit, aber wer Grenzen nicht überschreitet, führt ein Leben in Stillstand und Angst vor dem Fremden. Anlässlich der bevorstehenden Abstimmung der Initiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)» am 27. September, erinnert die EKS daran, dass Menschen Grenzgänger sind. Die Fähigkeit, Grenzen zu überschreiten, prägt die menschlichen Entwicklungsmöglichkeiten ebenso wie die menschlichen Hoffnungen.
Bei der Begrenzungsinitiative geht es um mehr als die Aufkündigung bilateraler Verträge. Der Status quo wird durch massivere Grenzziehungen gewahrt. Wie hohe Grenzen für Abschottung und vermeintliche Sicherheit stehen, schaffen durchlässige und niederschwellige Grenzen ein Klima des Vertrauens, der Kooperation und der Gemeinsamkeit.
«Eine Grenze schafft Klarheit in Bezug auf die Beziehungen zwischen Ländern und deren Bürgerinnen und Bürgern. In diesem Sinne kann sie also zum Frieden beitragen. Allerdings kann eine Grenze auch falsche Vorstellungen nähren – man meint, sich selbst zu genügen und schützen zu können und gibt sich einem selbstgefälligen Optimismus hin. Anstatt nur zu schauen, was sich jenseits einer Grenze finden lässt, wäre es wohl besser, der Grenze selbst Beachtung zu schenken. Denn es geht auch darum, welchen Austausch, welche Neuerungen eine Grenze möglich macht und welche Rolle sie für die Öffnung und die Ausstrahlung eines Landes spielt», sagt Pierre-Philippe Blaser, Mitglied des Rates der EKS. Dazu gibt das EKS-Papier «Von Grenzen zu Horizonten» sieben Denkanstösse.
Von Grenzen zu Horizonten. Thesen zur Debatte um die Begrenzungsinitiative
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