Frauen-und Genderkonferenz 2023

Tagung 1. Juni 2023

«Sie laufen und werden nicht müde» – oder doch?

Erschöpfungssymptome benennen und strukturell verstehen

Frauen haben heute angeblich so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie nie zuvor. Und sind gleichzeitig so erschöpft wie nie zuvor. Denn nach wie vor – oder mehr denn je – wird von ihnen verlangt, permanent verfügbar zu sein.

Frauen haben heute angeblich so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie nie zuvor. Und sind gleichzeitig so erschöpft wie nie zuvor. Denn nach wie vor – oder mehr denn je – wird von ihnen verlangt, permanent verfügbar zu sein. Diese Analyse präsentiert die Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach in ihrem 2021 erschienenen Buch «Die Erschöpfung der Frauen. Wider die weibliche Verfügbarkeit». Sie legt dar, dass die Erschöpfung der Frauen nicht bloss ein individuelles Empfinden ist, sondern systemische Ursachen hat, und die Aufrechterhaltung der traditionellen Rollenbilder zur Erschöpfung der Frauen beiträgt. In ihrem Input wird Franziska Schutzbach Einblick in ihre Erkenntnisse geben und auch darlegen, welchen Widerstand Frauen gegen die Ausbeutung ihrer Energie leisten.

Im Podiumsgespräch mit Franziska Schutzbach, Marie-Claude Ischer und Nadja Boeck wird diskutiert, inwiefern Kirche Teil dieses frauenfeindlichen Systems ist und dazu beiträgt, dass Frauen an den Rand ihrer Kräfte kommen. Die Erschöpfung der Kirche als Institution kommt dabei auch in den Blick.

Nach einem Austausch in Kleingruppen, um das Thema zu vertiefen, wird ein Input von Miriam Neubert Einblick in theologische Überlegungen zur Kirche als erschöpfte Organisation geben.

Mitwirkende

  • Franziska Schutzbach, Geschlechterforscherin und Autorin (Büchertisch)
  • Marie-Claude Ischer, Präsidentin des Synodalrats EERV
  • Nadja Boeck, Pfarrerin und Privatdozentin Uni Zürich
  • Miriam Neubert, Beauftragte für Personalentwicklung Pfarrschaft der Reformierten Kirche Bern-Jura-Solothurn