Als Geschöpfe in Gottes Schöpfungsgemeinschaft tragen die Menschen eine Mitverantwortung für das anvertraute Gut des Lebens. Diese biblisch-theologische Sicht auf Natur und Umwelt bildet die Grundlage des heute veröffentlichten Diskussionsbeitrags «Zwischen Handeln und Gelassenheit – Die drei Umweltvorlagen aus evangelisch-reformierter Sicht: 10 Fragen – 10 Antworten». Sie ist ein Beitrag, um sich den beiden Volksinitiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» (Pestizid-Initiative) und «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» (Trinkwasser-Initiative) sowie dem revidierten CO2-Gesetz aus kirchlicher Sicht anzunähern.

Der Beitrag reiht sich in das langjährige Engagement der EKS für einen gerechten, klimabewussten und friedensfördernden Umgang mit Energie ein. Die beiden Initiativen zu Trinkwasser und Pestiziden sowie das CO2-Gesetz werden nicht einer ausschliesslich ökologischen Betrachtungsweise unterworfen, sondern mit den Aspekten Gerechtigkeit, Gleichstellung und Freiheit konfrontiert. Damit schafft das Papier einen differenzierten Blick auf die genannten Umweltvorlagen und darüber hinaus.

Schon der Reformator Johannes Calvin hatte einen ökologischen Blick auf die Schöpfung, wobei er für eine Haltung der Bescheidenheit und Dankbarkeit plädierte und einen sinnlichen Genuss bei «der Betrachtung von Gottes Werken» forderte. Damit begegnen sich einerseits mutiges Handeln zugunsten eines umweltbewussten Zusammenlebens und andererseits Gelassenheit und Vertrauen in das schöpferische und erlösende Wirken Gottes. Für Pierre-Philippe Blaser, Ratsmitglied der EKS, sind Christinnen und Christen gerufen, sich dieser Schöpfung auch mitverantwortlich zu zeigen: «Haben wir den Glauben, dass wir etwas bewirken können und seien wir mutig. Auf dass die Menschheit dabei an ihre geistlichen Werte anknüpft.»