Die EKS, die SBK, die RKZ und die CKK haben sich gemeinsam an der Vernehmlassung zur Revision der Maturitäts-Anerkennungsverordnung und der Verwaltungsvereinbarung über die Anerkennung von Maturitätszeugnissen beteiligt.
Die Kirchen stellen sich grundsätzlich hinter die Ausrichtung der Bildungsziele und Strategien, die in der Maturitäts-Anerkennungsverordnung definiert sind. So soll «die geistige Offenheit und die Fähigkeit zum kritischen Denken und selbstständigen Urteilen der Schülerinnen und Schüler gefördert» werden sowie «die Intelligenz, die Willenskraft, die Sensibilität in ethischen und musischen Belangen sowie die physischen Fähigkeiten». Die Kirchen sehen hier auch die Begründung eines Grundlagenfachs «Religionen», da es die genannten Fähigkeiten fördert. So schreiben die Kirchen in ihrer Vernehmlassungsantwort vom 20. September 2022: Ein solches Grundlagenfach «schafft die Voraussetzungen, um religiösen, ethischen und philosophischen Fragen den Stellenwert zu geben, den sie verdienen, und um Maturandinnen und Maturanden zu existentiellen Fragen herauszufordern und anzuregen. […]. Der Austausch über Religion dient der Dialogfähigkeit, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Stärkung der Zivilgesellschaft». In ihrer Antwort verweisen die Kirchen auf die kulturelle und gesellschaftliche Relevanz von Religionsgemeinschaften. Ausserdem leistet der Unterricht «einen unverzichtbaren Beitrag, dass junge Menschen kompetent mit Ethik und gelebter Moral, Freiheit und Verbindlichkeiten, Kritik und erhobenen Geltungsansprüchen umgehen können». Der Bildungsprozess wirkt zudem der Gefahr durch fundamentalistische Tendenzen entgegen.
Die Kirchen fordern, dass in der Maturitäts-Anerkennungsverordnung das Fach «Religionen» eigenständig oder in Kombination mit «Philosophie» für alle Schülerinnen und Schüler in allen Kantonen als obligatorisches Grundlagenfach vorgesehen wird. Sie begrüssen zudem, dass das Schulfach neu als Schwerpunktfach angeboten werden kann.
Die Vernehmlassungsantwort wurde von Pfarrerin Rita Famos, Präsidentin der EKS, Bischof Harald Rein, CCK, Bischof Felix Gmür, Präsident der SBK und Renata Asal-Steger, Präsidentin der RKZ, unterzeichnet.