Aufgrund des Amtsantritts des Schweizer Reformators Huldrych Zwingli als Pfarrer im Zürcher Grossmünster im Januar 1519 hat der NCCJ 2019 zum Zwinglijahr erklärt. Da der Reformator in Japan weniger bekannt ist, stehen die Theologie Zwinglis und insbesondere ihre Wirkung auf das sozialdiakonische und politische Zeugnis der Kirchen im Mittelpunkt der Entdeckungsreise. «Wir freuen uns, Schwesterkirchen aus Japan und Deutschland in der Schweiz zu begrüssen. Gemeinsam wollen wir das Erbe des Zürcher Reformators neu bedenken und sein Potenzial für die Zukunft erforschen», sagt Kirchenbundspräsident Gottfried Locher über das Ziel des Besuchs.

Nach einem Seminarteil vom 29. April bis 1. Mai im Tagungshaus Rügel bei Seengen mit Fachvorträgen zu Reformation und Sozialethik von Zwingli bis Karl Barth, besuchen die Gäste aus Japan und Deutschland verschiedene Reformationsstätten. Dabei geht es um geschichtliche Orte und Themen in Zürich
(2. Mai), um das Karl Barth-Archiv und die Mission 21 in Basel
(3. Mai), aber auch um aktuelle diakonische Projekte von Kirchgemeinden z.B. zu Flüchtlingen und Migration. In Bern
(4. Mai) stehen Treffen mit einem Nationalrat und dem Kirchenbund auf dem Programm.

Den Abschluss des Besuchs bildet am Sonntag, 5. Mai, um 16 Uhr ein Abendmahlsgottesdienst nach der Aargauer Jodelliturgie auf Deutsch und Englisch in der Stadtkirche Aarau unter der Leitung des Aargauer Kirchenratspräsidenten Pfr. Christoph Weber-Berg. Für ihn ein besonderer Gegenbesuch: «Seit ich vor drei Jahren die Schweizer Kirchen bei einer Tagung zum Reformationsjubiläum in Tokio vertreten habe, liegen mir die japanischen Kirchen am Herzen. So freut es mich sehr, sie bei uns empfangen zu dürfen.»

Medienschaffende sind eingeladen mit interessanten Vertreterinnen und Vertretern der ausländischen Delegationen und Referenten Interviews zu führen.

Japanische Rat der Kirchen NCCJ (www.english.ncc-j.org) ist der Zusammenschluss der evangelischen Kirchen und Organisationen in Japan mit ca. 30 Mitgliedern (Unierte, Lutheraner, Baptisten, Koreaner, Anglikaner, YMCA usw.). Die Christen machen mit ca. 800‘000 Mitgliedern weniger als ein Prozent der japanischen Bevölkerung aus. Angesichts ihrer Grösse ist aber ihr Einfluss auf Entwicklungen in einzelnen gesellschaftlichen Bereichen wie Bildung, Soziales, Menschenrechte, Frauen oder Friedensbewegung bemerkenswert.

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