Vor 70 Jahren unterzeichnete die UN-Vollversammlung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (UN-Menschenrechtscharta). Diese Rechte gelten für alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer Nationalität. Inzwischen nehmen wir sie oft als selbstverständlich wahr, und doch geraten die Menschenrechte immer wieder unter Druck.

Anlässlich des Jubiläums haben die drei Landeskirchen der Schweiz in Verbindung mit den Freikirchen ein fiktives Gespräch zwischen der jüdischen Philosophin Hannah Arendt, dem reformierten Theologen Karl Barth und Papst Johannes XXIII. protokolliert. Aus dem Jenseits, aber alles andere als jenseitig, melden sich die drei Zeitgenossen zu Wort und finden dabei erstaunliche Übereinstimmungen in ihrem Denken. Ihr Gespräch zwischen Pfeifenrauch und Aufbruchsgeist ist weniger ein himmlischer Rückblick als vielmehr eine topaktuelle Kritik.

Wenn jeder nur einseitig auf seinem Menschenrecht besteht, gibt es kein friedliches Miteinander, sondern «eine Prügelei», wie Karl Barth bemerkt. Hannah Arendt stimmt zu: Die Menschenrechte könne man nicht wie ein Schild vor sich hertragen. Das schafft Abstand statt Begegnung. Und für Papst Johannes XXIII. wird mit den Menschenrechten die Würde der Person für alle Menschen anerkannt, Gerechtigkeit damit zu einem anderen Wort für Frieden.

Ergänzt wird der Menschenrechtstag durch eine Petition von ACAT zur Problematik der Kinder von Inhaftierten in der Schweiz. Die Gemeinden sind eingeladen ACAT bei ihrem Einsatz gegen Folter und Todesstrafe durch Kollekten zu unterstützen.