Michèle Graf-Kaiser, EKS Kommunikation

Die Vollversammlung ist zu Ende – die Bewegung, die sie erneut angestossen hat soll von Karlsruhe aus in alle Ecken und Winkel der Erde weitergehen. Dies bekräftigten die Teilnehmenden auch in ihrem Abschlussgottesdienst. «We’re gonna move when the Spirit says move, we’re gonna move all over the world.» Als glanzvoller Schlusspunkt war dieses Lied klug gewählt, zieht die Menschen in den Auftrag Jesu zu Frieden, Einheit und Versöhnung hinein.
Die Versammlung wusste heute mehr als dankbare Worte zu platzieren. Neben dem Unity Statement und den Erklärungen, die fast alle mit den eingearbeiteten Änderungen in überwiegender Mehrheit angenommen wurden, veröffentlichte der ÖRK auch ein Papier, das sich in einer verständlichen Sprache an alle wendet und die Gedanken zusammenfasst: A Call to Act Together. Darin gibt die Vollversammlung offen zu, dass es schmerzt getrennt zu sein. Unterschiede lassen sich nicht einfach mit einem Einheitswillen überdecken. Einheit und Versöhnung sind ein langer Prozess, die anstrengend ist. Frei übersetzt heisst es im Dokument: «Wir bekennen, dass wir, obwohl wir von ganzem Herzen Gott und unserem Nächsten dienen wollen, versagt haben, uneinig waren und manchmal in entgegengesetzte Richtungen gegangen sind. […] Als wir in Deutschland zusammenkamen, lernten wir die Kosten des Krieges und die Möglichkeit der Versöhnung kennen. Wenn wir gemeinsam das Wort Gottes hören, erkennen wir unsere gemeinsame Berufung.»

Stimmen der Schweizer Gäste und Teilnehmenden

Während der gesamten Vollversammlung hat der SwissHub als kreativer und anziehender Ort bewiesen. Auch die Produkte und das breite Veranstaltungsprogramm fanden grossen Anklang. «Ah, Sie sind die Kirche mit dem roten Berg. Ja, den Stand finde ich super», ist ein Satz, der mehr als einmal zu hören war. Das ist nicht nur eine schöne Sichtbarkeit für die EKS, vielmehr ermöglichte dieser sondern auch als «Berg der Begegnung» vielen Menschen einzigartigen Austausch. Eine grosse Gruppe aus Freiwilligen und Schweizer Besuchenden kam am Dienstagabend zusammen, um einerseits die Arbeit und Erfahrungen der Delegierten Heinz Fäh, Emma van Dorp, Sarah Bach und Suzanne Schild kennenzulernen, und andererseits sich auszutauschen. Alle einte die Einmaligkeit des Ereignisses und die Freude an der Begegnung. Mehr als einmal fiel der Satz: «Das ist in meinem Leben ein einmaliges Ereignis.» So erzählte eine Dame über die geistlichen Impulse der Vollversammlung: «Das Menu hier ist im buchstäblichen Sinne nahrhaft. Ich habe neu wieder erfahren, wie schön es ist, anderen einfach mal zuzuhören und zu erfahren wie verschieden man das Gleiche sagen kann.» Ein anderer Teilnehmer lobte, dass an der Vollversammlung die biblischen Text nicht ausgeblendet, sondern in unseren Lebenskontext gestellt werden. «Es gab viele politische Veranstaltungen, das war spannend, bei Problemen dürfen Kirchen nicht wieder wegschauen», merkte der Nächste an. Da wächst der Wunsch, dass die Botschaften der Vollversammlung gehört und gelebt werden.